Tina Haldi
2 Minuten Lesezeit
12 Jan
12Jan

Wenn es um das Verhalten von Kindern geht, ist es wichtig, zwischen Meltdowns und klassischen Wutanfällen zu unterscheiden. Während Wutanfälle oft zielgerichtet und willentlich auftreten, beispielsweise, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder einen Wunsch durchzusetzen, sind Meltdowns eine völlig andere Dynamik. Sie entstehen durch eine Überforderung des Nervensystems – ein Zustand, in dem das Kind die Kontrolle verliert.

Unsere Tochter hat uns gelehrt, wie unterschiedlich Meltdowns aussehen können und wie wichtig es ist, ihre Ursachen zu verstehen. Ein Beispiel aus unserem Alltag: Nach einem anstrengenden Tag ist es manchmal nur eine kleine Verzögerung, die alles ins Wanken bringt. Ein Abendessen, das zwei Minuten länger dauert, kann reichen, um ihre innere Struktur zum Einsturz zu bringen. Die Folge: Zimmerverwüstung oder – wenn die Reize zu schnell kommen – zerbrochenes Geschirr in der Küche.

Bei ihr spielen geomagnetische Stürme sogar eine Rolle. Diese natürlichen Phänomene wirken sich spürbar auf ihr Empfinden aus und verstärken die Reizüberflutung. Wenn der Overload in rasendem Tempo zum Meltdown führt, müssen wir schnell handeln. Dabei haben wir gelernt, dass Kälte für sie eine unglaublich beruhigende Wirkung hat. Ein kalter Beißring, Eismocken oder einfach ein Löffel Eiscreme können ihr helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Geomagnetische Stürme – Einfach erklärt:🌍 Was sind geomagnetische Stürme?

Geomagnetische Stürme entstehen, wenn starke Sonnenwinde mit dem Magnetfeld der Erde interagieren. Diese Sonnenwinde werden durch Sonneneruptionen oder koronale Massenauswürfe ausgelöst.

☀️️ Wie funktioniert das?

  1. Sonne sendet Partikel: Die Sonne schleudert geladene Teilchen (Plasma) ins All.
  2. Erde trifft auf den Sturm: Diese Partikel treffen auf das Magnetfeld der Erde.
  3. Magnetfeld wird gestört: Die Partikel stören das Magnetfeld und lösen geomagnetische Aktivität aus.

Auswirkungen:

  • Polarlichter
  • Störungen bei Satelliten und Kommunikation
  • Bei empfindlichen Menschen: Einfluss auf Wohlbefinden und Emotionen (z. B. durch Reizüberflutung).

Was wir als Eltern immer wieder betonen: Es gibt kein universelles Rezept. Jedes Kind ist anders, und was bei unserer Tochter funktioniert, mag für ein anderes Kind keinen Effekt haben. Wir haben diesen Ansatz durch unser Fachwissen, Austausch mit anderen betroffenen Eltern und Erfahrungen aus dem Alltag entwickelt, bei dem wir herausgearbeitet haben, welche Strategien ihr individuell helfen.

Wichtig ist auch, während eines Meltdowns präsent zu sein. Solange keine Gefahr besteht, lassen wir die Situation erst einmal geschehen. Wir sind da, aber versuchen zu schweigen. Worte oder Erklärungen helfen in diesem Moment nicht. Erst wenn der Sturm vorüber ist, versuchen wir, gemeinsam zu besprechen, was der Auslöser war und wie wir in Zukunft besser damit umgehen können. Und auch wenn das mit dem Schweigen nicht geklappt hat, Nachbesprechung ist sehr wertvoll, egal was war.

Diese Reflexion hilft nicht nur uns, sondern gibt unserer Tochter auch ein Stück Kontrolle zurück. Denn Meltdowns sind keine bewussten Entscheidungen, sondern Reaktionen auf Überforderung. Und genau hier liegt unsere herausfordernde Aufgabe als Eltern: verstehen, unterstützen, und für Struktur und Sicherheit sorgen.

Jeder Schritt in diesem Prozess ist wertvoll, und auch wenn es nicht immer einfach ist, lernen wir jeden Tag dazu – mit und von unserer Tochter.

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