Als Eltern von Kindern, die mit Autismus oder anderen neurodivergenten Eigenschaften leben, sind wir ständig auf der Suche nach Erklärungen für das, was sie erleben, und nach Wegen, ihre Gesundheit zufördern. Unser Weg, die Schilddrüsenwerte unserer Tochter untersuchen zulassen und eine Sonographie durchführen zulassen, ist Teil einer größeren Reise, die uns tief indie Verbindungen zwischen Autoimmunerkrankungen, genetischen Veranlagungen und neurodivergenten Störungen führt.
Vererbung und Hashimoto: Ein familiäres Thema
Unsere eigene Geschichte mit der Schilddrüse ist ein wichtiger Ausgangspunkt. Beide Elternteile sind von Hashimoto betroffen – einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift, was zu einer Unterfunktion führen kann. Hashimoto ist eine Krankheit, die häufig veerbt wird, und sie ist in vielen Familien, wie der unseren, nicht selten. Die Diagnose wurde uns erst nach einigen Jahren des Suchens und der vielen Arztbesuche gestellt. So lag es nahe, dass wir auch bei unserer Tochter genauer hinschauten.
Der Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Autismus & ADHS
Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass es eine Verbindung zwischen Schilddrüsenerkrankungen und Neurodivergenz gibt. Während die Forschung hier noch nicht zu einem klaren, abschließenden Ergebnis gekommen ist, zeigen Studien, dass ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone, inbesondere der freien Formen von T3 (FT3) und T4 (FT4), das neurologische Wächstum und die Entwicklung beeinflussen kann. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns, und ein Mangel oder eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kann möglicherweise neurokognitive Funktionen stören.
Warum die Schilddrüsenuntersuchung so wichtig ist
Deshalb haben wir uns dazu enschieden, die Schilddrüsenwerte unserer Tochter untersuchen zu lassen und eine Sonographie durchzuführen. Die regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenfunktion, inbesondere der Werte für FT3 und FT4, ist entscheidend. Diese Hormone beeinflussen direkt den Stoffwechsel und das Wächstum, aber auch die Entwicklung des Gehirns. Ein Ungleichgewicht kann zu einer Vielfalt von Symptomen führen, die Autismus-ähnliche Verhaltensweisen verschärfen oder maskieren können, was die Diagnosestellung erschwert.
Ein weiteres Element, das wir besonders wichtig fanden, sind die Antikörper, die bei Hashimoto erhöht sind. Anti-TPO und Anti-TG-Antikörper, die gegen Bestandteile der Schilddrüse gerichtet sind, sind ein wesentliches diagnostisches Merkmal der Erkrankung. Wenn diese Antikörper erhöht sind, kann das darauf hindeuten, dass die Schilddrüse beeinträchtigt ist, selbst wenn die Symptome nicht eindeutig erkennbar sind. Bei Kinder sin diese jedoch oft noch nicht vorhanden. Wir wolten sicherstellen, dass wir alle möglichen Ursachen auschließen, die den Entwicklungsverlauf unserer Tochter beeinflussen könnten.
Warum das Thema bei Ärzten oft eine Herausforderung ist
Ein häufiges Problem, dem wir begegnen, ist die Schwierigkeit, unser Anliegen bei Ärzten zu vermitteln. Oft wird das Thema Schilddrüse und Autismus als getrennte Bereiche betrachtet. Die meisten Ärzte fokussieren sich auf die primäre Diagnose – in unserem Fall Autismus – und übersehen die Möglichkeit, dass die Schilddrüse einmal eine Rolle spielen könnte auf das Nervensystem und somit auf das Verhalten und Wohlbefinden. Manche Ärzte reagierten sogar ablehnend, wenn wir auf das Thema Schilddrüse hingweiesen haben. Wir haben aktuell mehr positive Erfahrungen machen dürfen!
Ein weiteres Problem ist, dass die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion oft sehr unspezifisch sind. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und andere unspezifische Symptome können leicht mit den klassischen Merkmalen von Autismus/ADHS verwechselt werden oder Depression usw.... Ohne spezifische Tests oder eine detailierte Untersuchung wird eine Schilddrüsenerkrankung daher häufig übersehen.
Wir kämpfen für die Gesundheit unserer Tochter
Trotz dieser Herausforderungen kämpfen wir weiter. Wir wissen, dass die Gesundheit unserer Tochter eng mit den Hormonen ihrer Schilddrüse verknüpft ist, und wir wollen sicherstellen, dass alle Faktoren berücksichtigt werden, die ihre Entwicklung beeinflussen könnten. Die Verbindung von Schilddrüse und Neurodivergenz zu verstehen, ist nicht einfach, vor allem, weil die wissenschaftliche Gemeinschaft in diesem Bereich noch nicht alle Antworten hat. Doch als Eltern wollen wir für die bestmögliche Versorgung unserer Kinder kämpfen – selbst wenn das bedeutet, schwierige Gespräche mit Ärzten zu führen, die nicht immer die Verbindungen sehen, die wir sehen oder als eher aufmüpfige Eltern dazustehen.
Unser Ziel ist es nicht nur, sicherzustellen, dass die Schilddrüsenfunktion im Normalbereich liegt, sondern auch, dass wir eine umfassende und individuelle Behandlung für unserer Kinder finden. Wir möchten, dass sie die bestmögliche Unterstützung erhalten, sowohl im Hinblick auf ihre neurologische Entwicklung als auch auf die hormonelle Gesundheit.
Falls du wissen willst warum mein Text so speziell mit Fettdruckbuchstaben geschrieben ist, dann lese meinen Blog zu Bionic Reading.